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Ein kleines Lamm. Wollig und weiß.
Knapp drei Wochen alt.
Es schläft und zappelt im Traum.
Es trinkt.
Kleine Tropfen Milch laufen ihm aus dem Mäulchen.
Mit großen Sprüngen saust es über die grüne Wiese.
Und bei lauten Geräuschen versteckt es sich blitzschnell
unter dem Bauch der Mutter.An einem Freitag wird es von groben Händen gepackt.
Die zusammengebundenen Beine tun ihm weh.
Es stinkt nach Benzin.
Es ist dunkel.
Hin und her rollt es im Kofferraum.
Vor und zurück.
Nirgends ein Halt.
Das Lamm macht ein Bächlein vor Angst.
Plötzlich grelles Licht.
Das Lamm wird auf den Boden gelegt.

Im Metzgerladen.
Das Lamm zittert vor Angst.
Es kauert sich zusammen.
Unter den Körperteilen anderer Lämmer,
die von den großen Haken hängen.
Hier soll es warten.
Auf einen Käufer.
Auf einen Christen.
Auf jemanden, der die Auferstehung von Gottes Sohn feiern will mit dem Tod dieses Kindes.



Aber der kommt nicht.
Nein, an diesem Karfreitag kommt er nicht.
Stattdessen kommen zwei Menschen.
Zwei, die das Lamm loskaufen.
Zwei, die es wegtragen auf ihren Armen.
Zwei Menschen, die sich nicht stören
am Gestank von Urin und Durchfall.
Zwei Engel, hinabgestiegen in das Reich des Todes.
So wird das Gotteslamm gerettet.


Dieses Lämmchen hat Glück gehabt.
Denken Sie an Ostern an alle andern ‚Nutz’tiere und machen Sie dem Tod einen Strich durch die Rechnung. Verzichten Sie auf Fleisch und setzen Sie ein Zeichen für das Leben.

Quelle:Das Buch von Christa Blanke „Mit den Augen der Liebe“